Soft Skills: Formulierung für Ihre Bewerbung

Wer Soft Skills im Bewerbungsschreiben nennen will, sollte wissen, was alles zu diesem Schlagwort gehört.

Fachwissen ist das eine – doch wer nur mit „Fachchinesisch“ punkten kann, der verliert heute im hart umkämpften Arbeitsmarkt. Denn neben schnöden Faktenwissen und beruflicher Erfahrung spukt noch ein weiteres Gespenst durch die Must-have-Liste der Personalreferenten: die sogenannten Soft Skills. Was dahinter steckt und wie sie gekonnt ins Bewerbungsschreiben verpackt werden, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Wer Soft Skills in die Bewerbung schreiben möchte, sollte zunächst einmal wissen, was sich hinter diesem Begriff verbirgt. Diese sogenannten „weichen Faktoren“ beschreiben berufsübergreifende und außerfachliche Kompetenzen sowie die Persönlichkeit. Ihr Pendant sind die „harten Faktoren“, die die Berufsqualifikation beschreiben – und in Form von Zeugnissen und Referenzen zum Teil der Bewerbungsmappe werden. Das Problem liegt jedoch in der Messbarkeit: Hard Skills lassen sich beim Blick auf Noten und Zeugnisse ausfindig machen. Für Soft Skills hingegen gibt es keine Ziffernnoten.

Die folgenden Punkte fallen unter den Begriff Soft Skills:

  • Personale Kompetenzen betreffen die Person selbst. Hierunter fallen Selbstbeobachtung, Selbstvertrauen und Selbstdisziplin.
  • Soziale Kompetenzen haben einen Effekt auf das soziale Umfeld. Hierzu zählen Teamfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Menschenkenntnis.
  • Methodische Kompetenzen zeigen sich in der Kenntnis verschiedener Fähigkeiten, Methoden und Techniken. Darunter fallen Präsentationstechniken, Problemlöseverhalten, Selbstmotivation und Effizienzsteigerung.

Diese (un-)fachlichen Kompetenzen können natürlich nicht allein stehen, sondern bedingen sich immer gegenseitig. Ein Verbindungsstück ist auch die sogenannte „emotionale Intelligenz“ eines Menschen, die beschreibt, wie ein Mensch mit seinen eigenen Emotionen und denen anderer umgehen kann. Eine hohe emotionale Intelligenz lässt einen Menschen Empfindungen Dritter leichter aufnehmen und ermöglicht es ihm, darauf zu reagieren. Auch wer seine Soft Skills trainiert, kann seine emotionale Intelligenz steigern.

Die Top-10-Soft Skills der Personalverantwortlichen

  1. Kommunikationsfähigkeit. Wer gekonnt kommuniziert, kann moderieren, diskutieren, Lösungen finden und dabei gleichzeitig Wünsche und Ziele Anderer begreifen und verstehen.
  2. Die gefährliche Grenze zwischen Überheblichkeit, Arroganz und Selbstbewusstsein ist oft fließend, daher ist es wichtig, Selbstbewusstsein so zu definieren: als Kenntnis der eigenen Schwächen und Stärken.
  3. Einfühlungsvermögen. Empathie kann (Führungskräften) helfen, Dritte von einem Thema zu überzeugen.
  4. Teamfähigkeit. Wer das teamspezifische Rollenspiel verstanden hat, sollte durch seine Qualifikation in punkto Teamfähigkeit wissen, wie sich wer in seiner jeweiligen Rolle zu verhalten hat.
  5. Kritikfähigkeit. Kritik konstruktiv zu formulieren und Kritik als Motor zu begreifen, verstehen Personalreferenten und dem Schlagwort „Kritikfähigkeit“.
  6. Analytische Kompetenz und Neugierde. Wer analytisch denken kann, erfasst Situationen vergleichsweise rasch und kann auch ebenso schnell reagieren. Da in Geschäftsprozessen jedoch nicht nur die Reaktion zählt, sondern auch der Antrieb, ist Neugierde eine spannende Eigenschaft, die zum Motivator werden kann.
  7. Vertrauenswürdigkeit. Beschreibt sich ein Bewerber als vertrauenswürdig, so erwartet der Personalreferent auch, dass Kollegen und Mitarbeiter ihm in kritischen Situationen Vertrauen geschenkt haben.
  8. Selbstdisziplin. Unabhängig davon, ob ein Mensch langsam und im Innern bis zehn zählt oder eine Yoga-Übung macht, um den Ärger hinunterzuschlucken und selbst in schwierigen Situationen selbstdiszipliniert zu agieren – die Tatsache dass er es tut, zeugt von einer professionellen Selbstbeherrschung.
  9. Konfliktfähigkeit. Jeder hat seine Meinung – und diese darf auch jeder mit guten Argumenten vertreten. Andersherum beschrieben muss eine konfliktfähige Person auch in der Lage seine, andere Auffassungen zuzulassen und zu akzeptieren.
  10. Durchsetzungsvermögen Durchsetzungsvermögen impliziert zweierlei: 1.) Die Fähigkeit sich gute Argumente für eine Sache zu suchen und diese auch zu vertreten und 2.) die nötige Gelassenheit, um nicht mit dem Brecheisen die eigenen Ziele durchboxen zu wollen, sondern diplomatisch vorzugehen. Gute Argumente zählen hier mehr als harsche Worte.

Das Erfolgsrezept, um Soft Skills in einer Bewerbung gut zu formulieren lautet also: Suchen Sie sich die Punkte aus der langen Liste der Soft Skills aus, die Sie mit Leben füllen können, d.h., die Sie an Beispielen zeigen können. Daraus stricken Sie für die Bewerbung einige Formulierungen, die dem erfahrenen Personalreferenten zeigen: Dieser Bewerber hat nicht den Oberbegriff „Soft Skill“ verwendet, sondern hat sich mit der Materie auseinandergesetzt und gezeigt, dass er weiß, was Soft Skills in der Praxis bedeuten.

Soft Skills sind in jedem Beruf gefragt.

Beispiele für gute Soft Skill-Formulierungen

  • Meine Azubi-Kollegen ernannten mich im Zuge unseres Forschungsprojektes zum Teamleiter (Vertrauenswürdigkeit). Sie begründeten dies mit der Aussage, ich könne sie mitreißen (Einfühlungsvermögen), würde gut erklären (Kommunikationsfähigkeit) und lasse auch mal einen komplett anderen Standpunkt als meinen eigenen gelten (Konfliktfähigkeit).
  • Nach meiner Ausbildung arbeitete ich weitere drei Jahre im Betrieb. Nun ist es für mich an der Zeit, die dort erworbenen Fähigkeiten an anderer Stelle einzubringen. Ich bin froh um die Lehrzeit, in der ich gelernt habe, auch bei hitzigen Verhandlungen ruhig zu bleiben (Selbstdisziplin) und meine Stärken und Schwächen kennenzulernen (Selbstbewusstsein).
  • Mein Langzeitprojekt habe ich vor zwei Monaten erfolgreich abgeschlossen. Da aktuell und in naher Zukunft keine weitere Projektbetreuung ansteht, habe ich mich entschlossen, mich beruflich neu zu orientieren, um den Innovationsgeist, den ich in mir trage (Neugierde) auch zum Einsatz bringen zu können. Dabei handle ich nicht nach der Brechstangenmethode (Durchsetzungsvermögen), sondern versuche möglichst diplomatisch vorzugehen (Kommunikationsfähigkeit). Nur so – so glaube ich – kann man Mitarbeiter zum Erfolg führen (Teamfähigkeit).

Bildnachweis: Trueffelpix/fotolia.com, Robert Kneschke/fotolia.com

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