Anlagen der Bewerbung – Das ABC

Anlagen der Bewerbung – Das ABCWer glaubt, nach dem Fertigstellen des Bewerbungsanschreibens in einen Siegestaumel verfallen zu können, landet spätestens dann auf dem Boden der Tatsachen, wenn es an die Zusammenstellung der Anlagen zur Bewerbung geht: Sind sie überhaupt wichtig? Was muss erwähnt werden? In welcher Reihenfolge werden die Anlagen in die Mappe gesteckt … Fragen über Fragen, die nun beantwortet werden sollen.

Zunächst möchten wir der Frage nachgehen, ob die Zusammenstellung der beruflichen Meilensteine – und damit sind die Zeugnisse gemeint, die im Sprachgebrauch unter den Begriff „Anlagen der Bewerbung“ fallen – überhaupt wichtig ist. Die Antwort lautet: Ja, wenn in der Stellenausschreibung um „vollständige Bewerbungsunterlagen“ oder „aussagekräftige Bewerbungsunterlagen“ gebeten wird. Dann heißt das, dass die ganze Klaviatur einer Bewerbungsmappe gefordert wird:

  1. Bewerbungsschreiben
  2. Bewerbungsfoto
  3. Lebenslauf
  4. Schulische Zeugnisse
  5. Arbeitszeugnisse

In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Punkte 2. bis 5. in der Bewerbungsmappe verstaut werden und oft mit einem Deckblatt eingeleitet werden. Das Bewerbungsschreiben liegt lose auf oder wird mit einer edlen Büroklammer vorne angeheftet. So ist es im Grunde genommen Interpretationssache, was genau unter die Definition „Anlagen der Bewerbung“ fällt. In jedem Fall aber gilt zu unterscheiden, was der potentielle, künftige Arbeitgeber sehen möchte: Die soeben dargestellten „aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen“ stehen dabei im Gegensatz zu einer Kurzbewerbung. Eine Kurzbewerbung umfasst in der Regel nur das Anschreiben, das Foto und den Lebenslauf. Auf Zeugnisse wird weitestgehend verzichtet.

Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse bilden das Grundgerüst einer Bewerbungsmappe.
Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse bilden das Grundgerüst einer Bewerbungsmappe.

Anlagen der Bewerbung = alles außer das Bewerbungsschreiben

Einigen wir uns auf die Definition, dass die Anlagen einer Bewerbung all die Papiere sind, die außerhalb des Bewerbungsschreibens mitgeschickt werden, so wird auch klar, wo diese erwähnt werden: Im Bewerbungsschreiben selbst. Das heißt, dass unter der Unterschrift in der Regel „Anlagen“ steht, oft wird sogar detaillierter aufgeführt, welche Anlagen der potentielle Auftraggeber zu erwarten hat: Lebenslauf und Zeugnisse.

Die Frage nach dem „wie packe ich die Anlagen der Bewerbung in die Mappe“ kann nicht mit einer ein-eindeutigen Antwort geklärt werden, denn: Unterschiedliche Bewerbungsmappen werden auf unterschiedliche Art und Weise befüllt. Die folgenden Möglichkeiten sind dabei möglich:

  • Dient ein edler Schnellhefter mit Klemmschiene als Bewerbungsmappe, ist es relativ einfach, denn nach Lebenslauf (mit Bild) folgen die Zeugnisse. Alles wird zusammen in die Bewerbungsmappe gelegt. Das Bewerbungsschreiben kommt oben auf.
  • Zweigeteilte Bewerbungsmappen erfordern hingegen schon etwas logistische Planung. Die linke Klemmschiene kann an dieser Stelle lediglich für das optionale Anlagenverzeichnis genutzt werden – auf der rechten Seite werden dann die gelisteten Anlagen eingefügt. Wird auf das optionale Anlagenverzeichnis, können links Lebenslauf und Bild untergebracht werden – und rechts werden die ordentlichen Zeugniskopien eingeheftet.
  • Möglichkeit 3 ist die dreiteilige Bewerbungsmappe. Links ist Platz für das Anlagenverzeichnis oder die Dritte Seite. Beides sind optionale Bausteine einer Bewerbung und so sollte die dreiteilige Bewerbungsmappe auch nur dann genutzt werden, wenn die drei Teile auch inhaltlich gefüllt werden. Der Lebenslauf wird von den Klemmschienen der rechten, ausgeklappten Seite befestigt – so bleibt er dem künftigen Arbeitgeber stets sichtbar, auch wenn dieser die Zeugnisse studiert, die im Mittelteil befestigt werden.

Eine kleine Auswahlhilfe: diese Anlagen kommen in die Bewerbung

Referenzen sind wichtig, aber diese können sich im Laufe von Aus- und Weiterbildung sowie beruflicher Praxis so vermehren, dass alle Zeugnisse schlichtweg nicht in eine Bewerbungsmappe passen – und auch nicht gelesen würden. Daher ist es wichtig, eine Auswahl zu treffen. Der Grundgedanke ist dabei, dem künftigen Arbeitgeber im Grunde genommen die folgenden Themen präsentieren zu wollen:

  • Sie sind gut ausgebildet.
  • Sie haben Praxiserfahrung (ggf. auch Führungserfahrung).
  • Sie haben Freude an Weiterbildung und Weiterqualifikation.
  • Sie sind ein Mensch, der gut ins Team passt.

Damit ist klar: Zeugnisse der Ausbildung sowie Zertifikate über Weiterbildungen gehören ebenso zum Grundbestandteil der Anlagen einer Bewerbung wie Zeugnisse über berufliche Tätigkeiten. Die folgende Übersicht zeigt, welche Bewerbungsanlagen rein sollten und auf welche getrost verzichtet werden kann.

muss rein kann rein sollte nicht rein
Abschlusszeugnis der Grundschule x
Abschlusszeugnis der weiterführenden Schule (ggf. Hochschule), an der der höchste Abschluss erworben wurde x
Abschlusszeugnis der Berufsausbildung x
Praktikumszeugnis x
Abschlusszeugnis vorheriger Arbeitgeber x
Einzelnachweise über besuchte Kurse x
Führerscheinprüfung x

Je mehr Zeugnisse gesammelt wurden, desto schwerer fällt die Wahl.Zur Erklärung: Um die Augen des Personalreferenten auf das Wesentliche zu lenken, muss nicht minutiös jedes kleine Detail im Lebenslauf mit einem entsprechenden Zertifikat belegt werden. Was genau in die Bewerbungsanlage kommt, ist auch abhängig vom beruflichen Status und dementsprechend auch vom Alter. Grundsätzlich gilt: Je mehr Zeugnisse und Zertifikate erworben werden, desto unwichtiger werden zeitlich weit zurückliegende Dokumente. Ein Arbeitnehmer, der seit 15 Jahren berufstätig ist, muss kein Praktikumszeugnis mehr vorlegen. Und ein frischgebackener Berufsabsolvent kann selbstredend noch keine Abschlusszeugnisse von vorherigen Arbeitgebern vorlegen, jedoch zählen hier Einzelnachweise von besuchten Kursen deutlich mehr.

Je mehr Zeugnisse gesammelt wurden, desto schwerer fällt die Wahl.

Tipp!
Eine Orientierungshilfe kann auch sein, die Bewerbungsmappe nebst Anlagen einem guten Freund zur Durchsicht zu geben. Findet dieser, dass die Person durch die Anlagen einer Bewerbung gut repräsentiert ist. Dann kann sie auch abgeschickt werden, denn eine Bewerbungsmappe ist auch eine erste, schriftliche Vorstellungsrunde.

Bei der Reihenfolge der Anlagen der Bewerbung scheiden sich im Übrigen die Geister. Ob nun das aktuellste Zeugnis oben aufliegt oder ob beim schulischen oder beruflichen Werdegang ganz vorne begonnen wird, kann nicht eindeutig beantwortet werden. Doch auch hier gibt es einen Tipp: Wer die Anlagen so ordnet, wie die beruflichen Stationen im Lebenslauf gelistet sind, gewährt zumindest ein einheitliches Erscheinungsbild – und der künftige Arbeitgeber kann sich am Lebenslauf orientieren. Eine Alternative ist ein Anlagenverzeichnis. Wird dies beigefügt, muss die Reihenfolge nicht mehr sklavisch dem Lebenslauf folgen.

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Bildnachweis: I-vista/pixelio.de (2x), Anton Porsche (superanton.de)/pixelio.de, Melanie Jedryas/pixelio.de

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