Bewerbung: Englischkenntnisse Formulierung als Beispiel

Fremdsprachenkenntnisse sind wichtig – aber wie kommen sie in die Bewerbung?

Natürlich ist es wichtig, Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten im Rahmen einer Bewerbung auch offen darzulegen, doch jede Qualifikation muss auch richtig „gewichtet“ werden. Das heißt, dass Englischkenntnisse nur explizit erwähnt werden sollten, wenn der Job international ausgerichtet ist oder im Inserat Englischkenntnisse deutlich gefordert werden. Ansonsten müssen die Schulenglisch-Jahre in den Lebenslauf verbannt werden. Unter „Qualifikationen“ lassen sich Englischkenntnisse sehr gut unter „Sprachkenntnissen“ listen. Der Personalreferent weiß also, dass Sie Englisch sprechen – aber sieht auch, dass Sie erkannt haben, dass das englische Wort nicht im Fokus Ihrer Bewerbung steht.

Warum dieser Beitrag den Anschein macht, dass Englischkenntnisse „abgetan“ werden sollen, zeigt die folgende Grafik, die zeigt: 63 Prozent der Befragten können Englisch gut sprechen und verstehen. Damit sind Englischkenntnisse keine „seltene“ Fähigkeit mehr, sondern werden von vielen sogar vorausgesetzt.

Statistik: Welche Sprachen können Sie zumindest einigermaßen gut sprechen und verstehen? | Statista

Und noch deutlicher wird die Verbreitung der englischen Sprache an diesem Beispiel. Die folgende Grafik zeigt nämlich, dass fast 100 Prozent der Schüler Englisch als Fremdsprache lernen – und das bedeutet in der Folge auch, dass Bewerber sich etwas Pfiffiges einfallen lassen müssen, um zu zeigen, dass sie mehr drauf haben als schnödes Schulenglisch.

Statistik: Anteil der Schüler, die Englisch als Fremdsprache lernen, in Deutschland und der EU von 2004 bis 2012 | Statista

Ein Hoch auf die Online-Bewerbung

Wer sich bei einem großen Betrieb bewirbt, wird oft auf das Online-Bewerbungstool verwiesen. Und obgleich es zunächst recht umständlich erscheint, alle Unterlagen zu digitalisieren oder in vorgefertigte Formularfelder zu pressen – bei der Angabe der Sprachkenntnisse können Online-Tools ein Segen sein, denn sie ermöglichen die Angabe von Sprachkenntnissen mit einer „eigenen Einschätzung“ – ohne dass Sie sich eine Formulierung ausdenken müssen.

Das heißt, Sie müssen Ihre Kenntnisse auf einer Skala bewerten und als „Grundkenntnisse“, „gute Kenntnisse“, „sehr gute Kenntnisse“, „fließend“ oder „verhandlungssicher“ einschätzen. Wer Mühe hat, die eigenen Fähigkeiten einzuschätzen, kann beim Goethe-Institut nachlesen, welches Sprachniveau welche Kenntnisse erfordert. Aber Achtung: Wer lange nicht mehr in der Praxis war, muss hier bei der Selbsteinschätzung vorsichtig sein. Geben Sie nämlich an, Sie können Englisch perfekt, kann es Ihnen im Vorstellungsgespräch bei einem internationalen Unternehmen leicht passieren, dass Ihr Gegenüber eine Passage auf Englisch einwirft – dann sollten Sie prompt reagieren können.

Randnotiz: Natürlich können Sie aus dieser Selbsteinschätzung auch einen Satz formulieren wie:

  • „Meine Englischkenntnisse würde ich als sehr gut einstufen.“
  • „Konversationen kann ich in jedem Fall auf Englisch bestreiten, nur im Bereich technisches Englisch würde ich noch vor meinem Eintritt bei Ihnen einen Crash-Kurs belegen wollen.“

Englisch erlebt? Erzählen Sie wann, wie und wo …

Sie haben sich nicht nur in der Schule mit Englisch als Fremdsprache auseinandergesetzt, sondern eine Weile Englisch „erlebt“, dann sollten Sie dies auch in Ihrer Bewerbung formulieren. Auch hier gilt: Legt das Unternehmen sichtlich viel Wert auf Englischkenntnisse, darf die Geschichte Ihres Auslandsaufenthaltes auch ins Bewerbungsschreiben oder auf die Dritte Seite. Steht nichts explizit in der Stellenanzeige, sollten Sie im Lebenslauf unter „Qualifikationen“ auf Ihre Sprachkenntnisse verweisen – und können hier einen Satz einfügen wie:

  • „Während eines einjährigen Auslandsaufenthaltes in Ohio, konnte ich mein Schulenglisch perfektionieren.“

Natürlich sollte dieser Auslandsaufenthalt ohnehin mit Start- und Enddatum im Lebenslauf vermerkt werden. Dann wird jedem Personalreferenten klar, dass Sie dort nicht japanisch gesprochen haben.

Zertifizierte Englischkenntnisse? Ab in die Bewerbungsmappe!

Wer über zertifizierte Englischkenntnisse verfügt, die über die Schule hinausgehen, kann auch ein entsprechendes Zertifikat in den Anlagen der Bewerbung einfügen. Auch hier ist empfehlenswert zunächst im Lebenslauf unter Qualifikationen auf den Abschlusslevel hinzuweisen und das Zertifikat dann entsprechend als Kopie den Anlagen der Bewerbung beizufügen.

Der Stellenwert von Fremdsprachen generell

Grundsätzlich gilt immer: Wenn Sie über Fremdsprachenkenntnisse verfügen, schreiben Sie dies bitte zumindest unter “Qualifikationen” in Ihren Lebenslauf. Auch wenn es für Sie nur eine Kleinigkeit ist, könnte es der entscheidende Wettbewerbsvorteil zu etwaigen Mitbewerbern sein. Denn selbst wer nur Grundkenntnisse hat, ist einen Schritt weiter als derjenige, der noch nie ein spanisches Wort gesprochen hat. Grundsätzlich sind Fremdsprachenkenntnisse in internationalen Unternehmen in der Regel Grundvoraussetzung für eine Einstellung. Je höher die Position ist, auf die Sie sich bewerben, desto wichtiger werden Fremdsprachenkenntnisse.

Selbstverständlich sind Fremdsprachenkenntnisse auch dann wichtig, wenn Sie sich als Länderbetreuer bewerben. Dann übrigens setzen Unternehmen in der Regel sogar einen entsprechenden Auslandsaufenthalt voraus, denn eine Sprache zu sprechen und die Menschen zu verstehen ist immer noch zweierlei. Wer sich gut für ein international tätiges Unternehmen rüsten will, sollte mit mehr als nur Englischkenntnissen aufwarten, sondern idealerweise noch eine „exotischere“ Sprache sprechen. Französisch und Spanisch sind hierbei eher Standard. Schwedisch, chinesisch oder russisch zählen eher zu den „außergewöhnlichen Fremdsprachenkenntnissen“.

Bildnachweis: bluedesign/fotolia.com

 

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