Bewerbung Formulierung: Die perfekte Einleitung

Das Bewerbungs-schreiben mit den Worten „Es war einmal“ zu beginnen ist zwar unüblich, aber zumindest wäre das kein alltäglicher Beginn.

„Ich interessiere mich sehr für …“, „mit großem Interesse …“ oder „hiermit bewerbe ich mich um …“ hilft mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dabei, einen Job auf keinen Fall zu bekommen.

Warum? Ein Deutschlehrer in der Schule würde diese Sätze als „blutleer“ und „banal“ bezeichnen, denn sie vermitteln nichts von der Person – außer vielleicht, dass diese einfallslos ist und gerade mal fähig ist, den erstbesten Link anzuklicken, den die Suchmaschine ausgibt, wenn nach „bewerbung formulierung einleitung“ gesucht wird.

Tipp: Auch wenn’s schwerfällt, zahlt sich die Mühe für einen gelungen Einleitungssatz durchaus aus, denn allzu oft bekommt auch ein Personalreferent so etwas nicht zu sehen.

Einige wenige Anti-Beispiele gab es nun ja bereits in der Einleitung dieses Artikels, doch auch wer gerne mit Checklisten arbeitet, findet hier das Richtige, denn die folgenden Inhalte sind im spektakulären (!) Einleitungssatz einer Bewerbung absolut tabu. Verzichten Sie also darauf,

  • zu sagen, auf welche Stelle Sie sich bewerben (denn das müssen Sie in die Betreffzeile schreiben),
  • zu erklären, wo Sie die Stelle gefunden haben,
  • mit ausufernden Formulierungen zu grübeln, wann Sie die Stellenanzeige gefunden haben,
  • zu sagen, dass Sie sich für diesen Job interessieren (denn sonst hätten Sie sich wohl kaum darauf beworben) und
  • dem Personalreferenten mitzuteilen, dass Sie sich „hiermit“ bewerben (denn, dass Sie keine Waschmaschine kaufen wollen, ist auch dem Personalreferenten längst klar).

Nachdem Sie nun gelesen haben, was Sie also NICHT schreiben sollen, müsste Ihnen ja nun auch klar sein, was Sie schreiben sollen – etwas Originelles, dass einen persönlichen Bezug herstellt, Ihre Kompetenz, Ihr Engagement und Ihren Leistungswillen unterstreicht und den Personalreferenten positiv überrascht.

Formulierungsratgeber: Wie kommt die Einleitung aufs Papier?

Suboptimal, aber immer noch besser als die langweilige Formulierung vom Artikelanfang zu nehmen, wären die folgenden Einleitungen:

  • „Sehr geehrte Frau ___, Sie wünschen sich Fachwissen, Durchsetzungsstärke und Organisationstalent. Das kann ich Ihnen in einer Person bieten. …“
  • „Sehr geehrter Herr ___, Ihr Schwerpunktthema passt zu meiner Profession – gemeinsam könnten wir Erfolge produzieren …“
  • „Sehr geehrte Frau ___, ich bin mir sicher, Ihr Team mit Fachwissen und sozialer Kompetenz sehr gut unterstützen zu können …“

Warum diese Formulierungen die Note 2 ausmachen würden, nicht aber eine 1 wären? Weil sie zwar Motivation und Fachwissen ausstrahlen, aber diese Aussagen nicht inhaltlich untermauern. Die Qualifikationen werden besser unterstrichen, wenn diese auch inhaltlich mit Leben erfüllt werden, wie in den folgenden Beispielen.

  • „Nach dreieinhalb Jahren in Singapur traue ich mir zu, mich mit Auslandserfahrungen zu schmücken. Als Länderbetreuer für Asien in Ihrem Betrieb könnte ich meine Sprachkenntnisse sowie meine Erfahrungen mit dem asiatischen Lebensstil einbringen.“
  • „Nach 14 Jahren Arbeit im Kindergarten möchte ich mich nun an ein Spezialfeld heranwagen. Da ich zuletzt in einer Integrativgruppe tätig war, habe ich erfahren, was die Aufgaben einer Heilerziehungspflegerin sind. Diese würde auch ich gerne künftig übernehmen. Die Weiterbildung in Ihrem Haus könnte mir diesen Wunsch erfüllen.“
  • „Die letzten vier Jahre war ich als Chemikant für die chemische Erzeugung von Farben zuständig. Nun möchte ich mit der Bewerbung in Ihrem Kosmetikkonzern zwar nicht den Beruf, aber doch den inhaltlichen Schwerpunkt wechseln.“

Diese Formulierungen bringen Persönlichkeit mit ein und untermauern durchaus positive Eigenschaften und fachliche Qualifikationen mit „Leben“.

Kreative Köpfe dürfen auch eine humorvolle Einleitung wählen

Wer kreativ ist und gut mir Worten umgehen kann, kann bei der Einleitung des Bewerbungsschreibens schon punkten.
Wer kreativ ist und gut mit Worten umgehen kann, kann bei der Einleitung des Bewerbungsschreibens schon punkten.

Wer ohnehin ein kreativer und humorvoller Typ ist, kann es auch einmal wagen, eine etwas pfiffigere Einleitung für das Bewerbungsschreiben zu wählen, die so vielleicht nur selten auf dem Tisch des Personalreferenten landen würde.

Die folgenden Beispiele können vielleicht inspirierend wirken:

„Sehr geehrter Herr ___, ich hoffe Sie haben sich ordentlich gewundert, als meine pinkfarbene Bewerbungsmappe auf Ihrem Bürotisch gelandet ist. So würde auch mein künftiges Büro aussehen, weil ich ein absoluter Fan der Farbe pink bin. Da Sie aber wohl ohnehin nicht oft in meinem Büro wäre, würde Sie das nicht zu sehr stören. Allerdings ermöglichte es mir diese einleitenden Worte, die mir viel mehr liegen, als ein schnödes ‚hiermit bewerbe ich mich …‘.“

„Sehr geehrte Frau ___, meine Eltern haben mir oft erzählt, dass ich als Kind gerne mit dem Kopf durch die Wand wollte. Mit 16 habe ich dann gelernt, wie man Wände aufbaut, anstatt sie einzureisen. Um mich nun inhaltlich weiterzuentwickeln, orientiere ich mich gerade weg von meinem Ausbildungsbetrieb – und habe deswegen meine Bewerbung an Sie gerichtet.“

„Sehr geehrter Herr ___, ganz unabhängig davon, was Sie von mir als Bewerber halten, hätte ich gleich eine Bitte an Sie: Darf ich einmal in den Betrieb kommen, um hinter die dunklen Glasscheiben zu kucken? Ich fahre täglich mit dem Fahrrad bei Ihnen vorbei und mich würde brennend dafür interessieren, was sich dahinter verbirgt.“

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