Rückblick Bewerbungsfoto: Anzug und Krawatte waren einst Pflicht

Der Klassiker: Ein dunkler Anzug und eine farbige Krawatte.

… heute jedoch wird das längst nicht mehr so streng gesehen – zumindest nicht in allen Berufen. Natürlich ziemt es sich für den einen oder anderen Bürojob durchaus, in einem Anzug auf dem Bewerbungsfoto zu erscheinen, doch längst ist es nicht mehr das A und O. Persönlichkeit zieht in die Bewerbung ein – das beginnt bei pfiffigen Bewerbungsformulierungen und endet mit einem ansprechenden Foto noch lange nicht, denn immer mehr Unternehmen achten nicht nur auf Noten, Zeugnisse und Referenzen, sondern kucken manchmal sogar zwei- oder gar dreimal hin, wenn es darum geht, den besten Bewerber zu finden. Deswegen soll neben dem Dresscode heute auch geklärt werden, auf was es bei einem Netzwerk-Foto ankommt, denn dabei wird zunehmend häufiger auch auf ein Bewerbungsfoto gesetzt.

Der Dresscode auf dem Bewerbungsfoto

Natürlich unterscheidet sich die Kleidung danach, ob es sich um einen Bewerber oder eine Bewerberin handelt, aber das ist nicht das Ausschlaggebende. Vielmehr entscheiden Branche und Position darüber, was getragen wird, wie diese Übersicht zeigt.

Dresscode für Bewerber Dresscode für Bewerberinnen
Kaufmännische Berufe Gerne wird in dieser Branche der Klassiker gesehen – der Anzug und das Hemd, auf Krawatte kann gern verzichtet werden, wenn es sich nicht gerade um den Job als Bankkaufmann handelt. Bewerberinnen setzen auf einen Hosenanzug, ein Kostüm und darunter eine farbige Bluse. Alternativ ist auch eine Bluse mit einem farbigen Tuch möglich.
Handwerkliche Berufe Grundsätzlich gilt: Je praktischer, desto schlichter ist auch das Outfit auf dem Bewerbungsfoto. Ein Anzug wäre hier in jedem Fall übertrieben. Ordentlich und dennoch schick (also fast schon zu schick für die Praxis) ist hier ein Hemd. Schlichter ist ein Poloshirt oder einer dünner, ordentlicher Pullover. Ein dünner Pullover unter dem ein Blusenkragen hervorlugt, ist immer eine gute Wahl. Wer sich jedoch als Tischlerin bewirbt, kann auch auf die Bluse verzichten. Wer das Friseurhandwerk erlernen will, kann durchaus etwas bunter und flippiger auftreten, aber bitte kein „Papageien-Foto“ mitschicken, sondern Stil beweisen.
Industrielle Berufe Wer sich in einem Industriebetrieb bewirbt, sollte casual elegant gekleidet sich fotografieren lassen, d.h. ein dünner Pullover oder ein einfarbiges Hemd machen sich hier besonders gut – auch wenn Sie sich für den Produktionsbereich interessieren. Hier dürfen sich Bewerberinnen kleiden wie Bewerber: Ein schlichter Pullover oder eine einfarbige Bluse ist hier immer die richtige Wahl – schließlich werden Sie in einem Industriebetrieb oft verschiedene Abteilungen durchlaufen und sollten auch zeigen, dass Sie sich nicht nur für die Produktion interessieren, sondern auch passend fürs Büro gekleidet auftreten können.

Führungskräfte, die sich natürlich in allen Branchen bewerben können, sollten in jedem Fall einen Anzug tragen, Bewerberinnen einen Hosenanzug oder ein Kostüm. Auch wenn Sie wissen, dass Sie in der Praxis nur in Ausnahmefällen derart pompös auftreten werden, so ist es doch sinnvoll zu zeigen, dass Sie wissen, dass eine Führungskraft auch äußerlich ihre Position repräsentieren kann.

Netzwerk-Fotos werden der Intention angepasst

Wie eingangs bereits erwähnt, sei hier aus mehreren Gründen ein kurzer Schwenk zu sozialen Netzwerken erlaubt, in denen grundsätzlich auch Fotos zu finden sind. Hierbei gilt:

  • Nutzen Sie das Netzwerk hauptsächlich beruflich, sollten Sie auch hier auf einen Dresscode achten, der Ihrer Branche angemessen ist. Da berufliche Netzwerke auch kleine Bewerbungsplattformen sind, ist es nicht schlimm, sogar etwas schicker aufzutreten, als sonst beruflich üblich wäre, schließlich kann Ihr Auftritt im Netzwerk auch von einem potentiell interessierten Geschäftsführer gefunden werden – und da wäre es doch schade, wenn Sie im Hawaii-Hemd dreinblicken würden.
  • Nutzen Sie das Netzwerk in erster Linie zu privaten Zwecken, ist natürlich Anzug und Krawatte absolut übertrieben. Bikinis und Shorts sind allerdings auch nicht das Wahre, denn selbst wenn Sie das Netzwerk nicht nutzen, um berufliche Kontakte zu knüpfen, so können Sie doch nicht ausschließen, dass sich ein Unternehmen über Sie informiert, also achten Sie auch im privaten Netzwerk besser auf Aufnahmen, für die Sie sich nicht schämen müssen.

Das Gesamtpaket muss stimmen!

Natürlich kann ein Anzug auch lässiger getragen werden, doch ohne Bart wäre das Outfit noch gelungener gewesen.

Wer einen klassischen Anzug und vielleicht sogar noch Krawatte trägt, sollte keinesfalls einen (ungepflegten) Drei-Tages-Bart auf dem Bewerbungsfoto haben, denn das passt ebenso wenig zusammen, wie wenn eine Bewerberin fürs Foto-Shooting extra vorab zum Stylisten geht, sich Haare und Make Up also professionell anfertigen lässt – um dann ein verwaschenes Oversize-Shirt zu tragen. Grundsätzlich gilt nämlich: Das Gesamtpaket muss stimmen UND ein ordentliches Erscheinungsbild ist das A und O auf einem Bewerbungsfoto.

Das muss und soll keinesfalls heißen, dass eine Bewerberin mit Schmuck behängt ist und mit bunten Farben grell geschminkt erscheint und sich ebenso bunt kleidet. Wer gerne extravagante Kleidung trägt, sollte auch immer an den Rezipienten dieses Bildes denken – und das ist letztlich der Personalreferent. Wenn dieser Sie in dunkler Gothic-Kleidung und mit schwarz-weißer Kriegsbemalung auf dem Foto sieht, dann wird ihn das wohl eher verschrecken, als dazu zu ermutigen, zum Telefonhörer zu greifen, um Sie zum Vorstellungsgespräch einzuladen. Tipp: Wechseln Sie gedanklich die Seiten, dann greifen Sie auch zum richtigen Outfit.

Bildnachweis: Lars Zahner/fotolia.com, Robert Kneschke/fotolia.com

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