Tipps fürs Bewerbungsfoto … drei Profis berichten

Tipp: Gehen Sie auf jeden Fall ausgeschlafen zum Fotoshooting.

Sie haben nun unzählig viele Checklisten zum Bewerbungsfoto gewälzt und wissen rein theoretisch auf was es bei Styling, Kleidung, Blick und Beleuchtung ankommt? Dann herzlichen Glückwunsch.

Vielleicht wünschen Sie sich nun noch einige persönliche Tipps, die nicht klassifizierbar oder gar in Normen zu verpacken sind, sondern lediglich die Erfahrungswerte von Betroffenen wiedergeben? Dann ist dieser Beitrag genau das Richtige für Sie, denn nun werden drei „Profis“ im Bewerbungsgeschäft Ihnen Ihre Tipps verraten. Als Ansprechpartner haben wir einen Personalreferenten, einen Fotografen und eine Bewerberin zu Wort kommen lassen.

Eine Bewerberin gibt Tipps fürs Bewerbungsfoto

„Wenn ich mich an meine Bewerbungsphase zurückerinnere, dann weiß ich noch, dass ich wirklich alle Checklisten, Tipps und Hinweise für das perfekte Outfit, das beste Bewerbungs-Make-Up und das passende Haarstyling gelesen habe. Ein Hinweis, der mir in punkto Optik aber vergleichsweise selten unterkam, obgleich er doch so wichtig ist, war dieser Tipp: Gehen Sie auf jeden Fall ausgeschlafen zum Fotoshooting. Natürlich macht die Technik heutzutage vieles möglich und so verschwinden Augenringe schnell mit einem Mausklick, doch was nicht retuschiert werden kann, ist Ihr Blick. Oft verraten Ihre Augen, wie fit Sie sind. Bei manchen zeigt sich dann eine dunkle Umrandung der eigentlich leuchtenden Augenfarbe. Auch verliert das Auge an Strahlkraft, wenn Sie unausgeschlafen zum Fotoshooting kommen.

Einen weiteren wichtigen Hinweis, den ich mir selbst gewünscht hätte, ist die Tatsache, dass ein Foto beim Fotografen nicht gleich mitgenommen werden kann. Das liegt nicht etwa an der Technik, sondern vielmehr liegt es an der Serviceleistung, die Sie beim Passbildautomaten nicht haben, der Ihr Foto gleich ausspuckt. Und das heißt: Nach dem Fotoshooting wählen Sie die Motive aus, die Ihnen gefallen. Anschließend lassen Sie dem Fotografen Zeit für die Nachentwicklung und holen erst dann wieder Ihre Aufnahmen ab. Diesen Zeitraum von circa drei Tagen sollten Sie einplanen.

Ein weiterer Tipp meinerseits ist: Achten Sie darauf, mehrere Motive auszuwählen. Es ist nicht Sinn und Zweck der Mimik-Übung, einmal zu lächeln und einmal ein strenges Gesicht zu machen, um dann direkt im Anschluss nur eine Variante auszuwählen. Der Grund: Verschiedene Jobs verlangen verschiedene Gesichtsausdrücke und wenn ohnehin schon alle Fotos erstellt wurden, sollten Sie dann auch bei der Auswahl auf verschiede Blickwinkel achten – und darauf, dass Sie die Fotos auch in digitaler Form erwerben. Von einer gedruckten Vorlage abzuscannen, wird in der Regel nicht so schön.“

Ein Fotograf gibt Tipps fürs Bewerbungsfoto

„Der worst case für einen Fotografen ist, wenn ein Bewerber unvorbereitet oder schlecht vorbereitet zum Fotoshooting kommt. Ich versuche in der Regel schon bei der Terminvereinbarung darauf hinzuweisen, zwei bis drei Outfits mitzubringen. Damit kann ich dann sehr gut arbeiten, denn: Viele machen den Fehler und kleiden sich zu bieder. Wenn sie allerdings mehrere Outfits mitbringen sollen, dann ist die zweite oder dritte Wahl in der Regel kein klassischer Hosenanzug, sondern vielleicht sogar eine farbige Bluse oder ein pfiffiges Shirt.

Schwierig wird es auch, wenn Bewerber eine Aufnahme mitbringen, die Sie irgendwo im Internet gefunden haben. Wenn sich auf diesem vermeintlich perfektem Foto dann eine dunkelhaarige Business-Lady zeigt, die Bewerberin aber eine blonde Dame ist, die sich als Erzieherin bewerben will, dann muss ich erst einmal viel Überzeugungsarbeit leisten. Das raubt Zeit. Das soll nicht heißen, dass Vorlagen grundsätzlich schlecht sind. Wichtig ist nur, dass diese auch zum Bewerber und zum Beruf passen.

Lieblingsfarben sind ein weiteres Diskussionsthema, wenn es um das Bewerbungsfoto geht. Wenn die Lieblingsfarbe der Bewerberin ein dunkles Lila ist, dann ist das noch kein Problem. Doch wenn die Dame auf giftgrün steht, habe ich Probleme, diese Farbe im Hintergrund oder anderweitig einzusetzen, ohne dass das Bewerbungsfoto unseriös wirkt.“

Ein Personalreferent gibt Tipps fürs Bewerbungsfoto

Der Personalreferent rät von einem pompösen Bewerbungsfoto ab.
Der Personalreferent rät von einem pompösen Bewerbungsfoto ab.

„Wenn ich mir ein Bewerbungsfoto wünschen dürfte, würde ich sagen: Ein ordentliches, aber nicht übertriebenes Styling sollte zu einem berufsbezogenen Outfit kombiniert werden. Das i-Tüpfelchen ist dann ein freundlicher, authentischer Blick und schon freue ich mich darauf, den Bewerber einladen zu dürfen – wenn nur die Qualifikationen stimmen. Und wenn wir gerade schon beim Thema ‚wünschen‘ sind, würde ich mich auch sehr freuen, wenn die Bewerberin auf dem Foto mit derjenigen übereinstimmt, die dann zum Bewerbungsgespräch antritt. Das heißt: Wer mir meinen Bewerbungsfoto-Wunsch erfüllt und dann aber in ausgefransten Jeans und mit fettigen Haaren zum Vorstellungsgespräch erscheint, macht etwas falsch.

Grundsätzlich bin ich – und viele meiner Kollegen – ein schlichter Typ. Es muss kein pompöser Hintergrund sein, der Fotograf muss auch nicht in die Beleuchtungstrickkiste greifen oder stundenlang die Aufnahme nachbearbeiten. Es geht doch darum abzubilden, wer sich bewirbt. Eins jedoch würde ich jedoch dennoch empfehlen: Setzen Sie auf Querformat! Das ist in jedem Fall eine positive Weiterentwicklung im Bereich der Bewerbungsfotos gewesen. Ansonsten verzichten Sie bitte auf Spielereien, denn je spezieller das Foto ist, desto kleiner ist die Lobby, bei der die Aufnahme auch ankommt. Auffallen zu wollen, ist legitim, aber bitte nicht zu heftig.“

Bildnachweis: Light Impression/fotolia.com‚ Jeanette Dietl/fotolia.com

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